Задание
Lesen Sie das Interview mit Esther Niffenegger (37) von www.annabelle.ch. Machen Sie die Testaufgabe.
annabelle: Eintöniges Essen, eigenartige Abkürzungen und viel Testosteron: Weshalb geht man freiwillig ins Militär?
Esther Niffenegger: Mein Vater war Berufsmilitarist. Er hat mir von klein auf die zentralen Themen der Armee vor Augen geführt: Schützen, Helfen, Kämpfen. Das hat mich fasziniert. Meine Familie besaß Jagdhunde, die ich mochte, also ließ ich mich mit 19 als Hundeführerin aufstellen. Für mich war klar, dass ich – wenn ich schon gehe – mindestens Offizier werden wollte, um Führungserfahrung zu sammeln. Die Offiziersschule absolvierte ich am Ende mit den Kampftruppen, als erste Frau in der Schweizer Armee.
Wie wurden Sie aufgenommen?
Ich musste mich bis zum Ende beweisen. Ich spürte diesen Druck auf mir lasten: Wenn ich versage, dann fällt das auf alle Frauen zurück, die nachkommen. Ein Glück, dass die Sporttests so wichtig waren. Früher trainierte ich meine Ausdauer auf Leistungssportniveau, also schaffte ich es in den Tests meist unter die ersten dreißig. Die restlichen 120 Männer hinter mir mussten also schön den Mund halten.
Wenn Sie heute zurückblicken, was hat Ihnen das Militär gebracht?
Früher hieß es ja, dass eine Militärkarriere Männern in der Arbeitswelt hilft, weil sie so ein Netzwerk aufbauen konnten. Ich denke, heute fördert eine militärische Ausbildung vor allem die Frauen. Weil sie dort üben können, was später in der Geschäftswelt gefragt ist. Ich beispielsweise lernte, vor eine Gruppe hinzustehen, mich durchzusetzen. Ich lernte, Ärger runterzuschlucken, auf die Zähne zu beißen. Und gleichzeitig festigte sich meine Einsicht, dass ich nicht allen gefallen muss.
Eine wichtige Erkenntnis.
Absolut. Mädchen wird auch heute noch nahegelegt, niemanden vor den Kopf zu stoßen. Ich selber wollte als Kind ja ebenfalls unbedingt gefallen. Ich schrieb allen Menschen Weihnachtskarten, auch wenn ich sie nur flüchtig kannte. Ich grüßte jeden, der mir begegnete, überaus freundlich. Ich dachte, solche Dinge müsse man tun, um ein gutes Mädchen zu sein.
Und heute?
Im Militär lernte ich, dass es mir besser geht, wenn ich authentisch bin. Inzwischen bin ich nicht mehr bekannt für meine Diplomatie. (lacht) Ich fighte gern in der Sache, ich kann dominant sein und bestimmt. Das hilft, wenn man Karriere machen will.
Sie wirken absolut zielstrebig, Ihr Weg scheint schnörkellos. Sind Sie auch einmal gescheitert?
Natürlich. Nach dem Abverdienen als Offizier hatte ich eine arrogante Phase. Ich begann, an der Universität Wirtschaft zu studieren, lernte zu wenig und rasselte durch alle Prüfungen. Auch als ich das erste Mal meinen Job wechseln wollte, hatte ich Mühe, etwas zu finden. Ich war schlicht naiv. Ich musste lernen: Wenn du verantwortungsvolle Aufgaben willst, brauchst du ein Netzwerk. Das pflege ich inzwischen intensiv, gerade mit Frauen. Ich finde sowieso, dass wir Frauen uns gegenseitig stärker unterstützen sollten, statt gemeinsam zu jammern.
Was ist RICHTIG? Wählen Sie richtige Aussagen aus.
Esther wollte Offizierin werden, denn das Militär hat sie fasziniert.
Esther fielen Sporttests schwer, sie war nicht sportlich.
Jetzt schreibt Esther Weihnachtskarten ihren Kollegen.
Im Militär lernte Esther, dass es bei der Karriere hilft, wenn sie dominant ist.
Esther findet, dass die Frauen die Männer gegenseitig stärker unterstützen sollten.